Von 2013 bis 2022 für die Lebenshilfe München

Monat: März 2017

FASD Fachtagung der Lebenshilfe München – Alkohol schädigt

FASD-Fachtag am 6. Mai 2017 bei der Lebenshilfe München

Die Lebenshilfe München setzt sich auch 2017 wieder mit einem brisanten Thema auseinander. 2016 war der ‚Pränatalen Diagnostik‘ (siehe Link) eine Fachtagung gewidmet, 2017 wird es um die Schädigung des Kindes durch einen Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft gehen. Dafür steht das Kürzel FASD und bedeutet ‚Fetale Alkoholspektrumsstörung‘ (fetal alcohol spectrum disorders). Fetal, also den Fötus betreffend, das ungeborene Leben.

Betroffen 10.000 bis 26.000 Neugeborene jährlich

Es geht dabei nicht um Einzelfälle, sondern um jährlich etwa 10.000 Neugeborene in Deutschland, das sind rund 0,6 % aller Neugeborenen. Von diesen Kindern zeigen etwa 4.000 das Vollbild des Fetalen Alkoholsyndroms. Sie sind ein Leben lang körperlich und geistig schwerbehindert. „Die Dunkelziffer wird auf weitere etwa 11.000 bis 16.000 geschätzt, da davon ausgegangen wird, dass Kinder mit Auffälligkeiten im Sinne fetaler Alkoholeffekte oft nicht als solche diagnostiziert werden,“ schreibt dazu etwa Wikipedia

Lebenshilfe München gewinnt an Bedeutung

In unserer ersten Folge  Lebenshilfe: Vom Elternverein
hin zu einem gemeinnützigen Wirtschaftsunternehmen – haben wir den Weg von den 60er-Jahren bis hinein in die 80er-Jahre verfolgt.
Im zweiten Teil gehen wir von den 90er-Jahren ‚in das Heute‘.

In den 90er-Jahren war die Lebenshilfe München bereits zu einer großen Organisation angewachsen. Von der Frühförderung, den Heilpädagogischen Tagesstätten (HPT), über die Werkstätten bis hin zu den Wohneinrichtungen, Beratungsdiensten und der Offenen Behindertenarbeit deckte der Elternverein die gesamte ‚Lebens-Wirklichkeit‘ von Menschen mit Behinderung ab. Er gab auch den Eltern Raum und Sicherheit im Streben nach einer bestmöglichen Förderung ihrer Kinder. Die Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Landkreis München entwickelte sich gut, man war ihr ein verlässlicher Partner in vielen sozialen Bereichen geworden.

Putzbrunn: Ein Neubau der alle Anforderungen erfüllt

Die Nachfrage nach betreuten Wohnplätzen für Menschen mit geistiger Behinderung war ungebrochen groß. Von 1992 an war der Elternverein neben dem laufenden Betrieb mit dem Bau des großen Wohnheimes in Putzbrunn beschäftigt. 1993 gab es für 34 Wohnplätze 160 Vormerkungen. Die Nachfrage war sehr hoch, auch die Kosten.

„Das Wohnheim Putzbrunn wird mit 6,4 Millionen DM Gesamtkosten abschließen.
Rund 1,4 Millionen müssen nachfinanziert werden“, heißt es damals
in einer Ausgabe des L.I.E.S. – Heftes. 

Lebenshilfe München hilft bei Down-Syndrom

Am 21. März ist der Welt-Down-Syndrom-Tag 2017

Heute am Welt-Down-Syndrom-Tag, gilt das öffentliche Interesse Menschen, die nur selten in der Öffentlichkeit stehen. Integration scheint durch sehr frühe Hilfe und Förderung, praktisch schon von Geburt an, gelungen zu sein. Inklusion als selbstverständlicher Teil der Gesellschaft vielleicht noch nicht ganz. Es ist wie mit allen Menschen, die nicht ganz so leistungsstark, nicht ganz so angepasst, nicht ganz so wirtschaftlich erfolgreich sein können. Beim Down-Syndrom ist es das dreifache Vorhandensein des 21. Chromosoms, das Menschen ‚anders macht‘, auch bekannt als Trisomie 21.

Auch im L.I.E.S. – Heft der Lebenshilfe München gibt es immer wieder redaktionelle Hilfen für Menschen mit Down-Syndrom.

In ihrem Anders-Sein aber bereichern Menschen mit Down-Syndrom unser Leben und unsere Gesellschaft. Sie erinnern uns in ihrer unkomplizierten Art und Offenheit häufig daran, was unser Menschsein und unser Leben wirklich ausmacht. Es ist nicht unsere Leistung, die beste Qualifikation, der Erfolg, Ruhm und Reichtum, am Besten alles zusammen. Es ist das Leben selbst, das zählt. Der tiefe Blick, das zaghafte Lächeln, die erfrischende Herzlichkeit, die unkomplizierte Begegnung von Mensch zu Mensch. 

Lebenshilfe: Vom Elternverein hin zu einem gemeinnützigen Wirtschaftsunternehmen

Vom Anfang der Lebenshilfe bis in die 80er-Jahre

Um die Arbeit der Lebenshilfe München einschätzen und verstehen zu können, hilft ein Blick in die Geschichte. Die spezielle Entwicklung des Elternvereins, der lange auch als Selbstinitiative von betroffenen Eltern wahrgenommen wurde, kam 13 Jahre nach dem Ende der NS-Zeit nicht von ungefähr. Vielen Eltern erschien die Gründung der Lebenshilfe damals als ein “Lichtstrahl im Schattendasein ihrer behinderten Kinder. Eltern ermutigen sich gegenseitig, ihre Kinder nicht mehr zu verstecken, sondern selbstbewusst zu ihnen zu stehen. In zahlreichen Städten und Landkreisen gründen sie Orts- und Kreisvereinigungen der Lebenshilfe und organisieren Hilfe und Förderung.“ (Quelle)

In den 60er-Jahren entstanden erste Tageseinrichtungen, Kindergärten und (Sonder-) Schulen. Dahin führte ein langer und harter Weg der Eltern, galten doch Menschen mit geistiger Behinderung als dafür ungeeignet. Heute völlig unvorstellbar, doch damals musste viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Menschen mit geistiger Behinderung sollten nicht mehr nur verwahrt – etwa in Psychiatrien – und versorgt, sondern gezielt gefördert werden. 

Kammerspiele mit inklusivem Programm

Kammerspiele in München mit inklusivem Programm

München will sich immer mehr als barrierefreie Stadt verstanden wissen und hat bereits 1973 einen Behindertenbeirat – mit heute acht Arbeitskreisen – gegründet. ‚München wird inklusiv‘ ist mehr als nur ein Slogan. Er soll die uneingeschränkte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am öffentlichen Leben ermöglichen und ist eine der Kernforderungen der UN-Behindertenrechtskonvention.

Der inklusive Anspruch wird auch bei den Kammerspielen sichtbar, die im April gleich bei 12 Aufführungen besondere Leistungen für Menschen mit Behinderung bieten. Bei zwei Aufführungen wird eine Audio-Deskription eingesprochen, drei Mal wird in Gebärdensprache übersetzt, bei zwei Stücken gibt es deutsche statt englische Übertitel und an vier Terminen werden besonders viele Plätze mit guter Sicht für RollstuhlfahrerInnen zur Verfügung stehen, so der Veranstalter. 

40 Jahre begleitet L.I.E.S. die Lebenshilfe München

– Zum Jubiläum erhält das L.I.E.S.- Journal ein neues Layout

– Autoren und Zeitzeugen berichten zum 40jährigen Bestehen

Aus einem kleinen, einfachen Mitteilungsblättchen im Jahr 1977 – das schon damals den Titel LIES trug – ist längst ein ansehnliches Heft der Lebenshilfe geworden.
Es war damals ein Zeichen des Aufbruchs, „denn es gab für Menschen mit Behinderung kaum Informationen und Kontaktmöglichkeiten“, schreibt Hanni Holthaus, Redakteurin ‚der ersten Stunde‘, die im Jubiläumsheft ausführlich auf die Geschichte des Heftes eingeht, das sich immer mehr zu einem Journal entwickelt hat.

Im Mittelpunkt der Lebenshilfe München stehen damals wie heute Themen, die Eltern und Angehörige von Menschen mit Behinderung bewegen, die ihnen Sorgen, aber auch Freuden bereiten.
Erarbeitet werden die Inhalte jeder Ausgabe auch heute noch von einer ehrenamtlichen Redaktion. Sie besteht aus Müttern von Jugendlichen und erwachsenen Menschen mit Behinderung, die ihre persönlichen Erfahrungen einbringen. Die Beiträge sind authentisch und man spürt das Herzblut dahinter. 

Sixt hilft Lebenshilfe: Kinderlachen und Herzensspenden

Manches Engagement, manche Spenden, haben eine ganz eigene, eine besondere Geschichte. Etwa wenn aus der Devise “Tue Gutes und rede darüber“ ein Herzensanliegen wird, so wie es die Lebenshilfe München durch den Autovermieter SIXT erleben durfte. Ganz am Anfang der Geschichte aber steht ein persönliches Schicksal, nämlich ein junges Elternehepaar mit der Sorge um ihre Tochter. Bei der Geburt lautete die Diagnose ‚Down-Syndrom‘. Ungewissheit, Sorge und Ängste trüben den schönsten Moment im Leben, die Geburt ihrer ersten Tochter. Wird sie mit dieser Beeinträchtigung ein glückliches Leben führen können, und was können wir, die Eltern, für sie tun, können wir was tun? Fragen gehen durch den Kopf, sie legen sich auf das Denken, auf das Gemüt, beeinflussen das ganze Leben.

Gemeinsam schaffen wir das!

Schnell aber sind sich die Eltern einig, stellen sich der Herausforderung mit einem ‚wir schaffen das‘. Mit neuem Mut suchen sie Rat und Hilfe und finden ihn bei der Lebenshilfe München. Die Frühförderung leistet von Anfang an Hilfe, schon im Krankenhaus. Sie zeigen den Eltern Möglichkeiten und Perspektiven auf, nehmen Ängste und Verunsicherung, während das Kleinste medizinisch bestens versorgt ist. Maria-Anna Link koordiniert die Frühfördereinrichtungen der Lebenshilfe München und leitet seit 1989 die Frühförderung in Feldkirchen. Sie erklärt: „Es wirken in der interdisziplinären Frühförderung ganz unterschiedliche Fachrichtungen zusammen, von Psychologen, Pädagogen und Therapeuten bis hin zu Fachärzten. Besonders die Eltern sind eng in die Therapie mit eingebunden. Sie müssen die Behandlung und ihre Ziele verstehen und sie auch in einfachen Übungen zuhause vertiefen und fortführen.“ 

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