Von 2013 bis 2022 für die Lebenshilfe München

Monat: März 2018

Filmtipp zum Wochenende

Unser Lebenshilfe Filmtipp der Woche

Ella Schön hat Asperger und damit Schwierigkeiten im sozialen Miteinander. Das wurde hervorragend und unterhaltsam von Annette Frier (Schauspielerin und Komikerin) im ersten Teil „Die Inselbegabung“ gespielt. Am Sonntag (20.15 Uhr / ZDF) folgt der zweite Teil, ‚Das Ding mit der Liebe‘.

Der Film befremdet auf eine positive Weise jene Menschen, die nie mit ‚Asperger‘ in Berührung kamen, was auch im Film  selbst eindrucksvoll zu sehen ist. Ella Schön stößt viele Menschen ‚vor den Kopf‘, denn Smaltalk, nette Gesten und Augenkontakt sind nicht ihre Sache. Freilich wird das Asperger-Syndrom mit Inselbegabung nur einer sehr kleinen Gruppe von Menschen mit Behinderung gerecht. Selbst unter jenen, die von Autismus betroffen sind. So kommt Ella Schön als intelligente Frau, die zudem ein Jura-Studium absolviert hat, natürlich gut weg, es ist ‚Herzkino‘ vom Feinsten – ein echter Lebenshilfe Filmtipp.

Er zeigt aber gleichzeitig sehr eindrucksvoll eine Sicht der Dinge, der Lebenswirklichkeit, die Menschen ohne Asperger Syndrom weitgehend verschlossen bleibt. Die Schauspielerin äußert sich selbst positiv kritisch dazu: „Wir versuchen unser Leben zu inszenieren, ein authentisches Bild abzugeben, mal hier ein Foto, hier ein Sätzchen und hier ein Lächeln. So entstehen bei uns auch viele Probleme, die wir mit Verabredungen haben. Bei Bella Schön ist das anders. Sie sagt einfach die Wahrheit, frei raus und klar und deutlich. Wenn man das Thema weiter denkt kann man sicher auch die Frage stellen was Lebensqualität letztlich ausmacht.“

Also, unser Filmtipp mit Annette Frier:

Ella Schön: Das Ding mit der Liebe
ZDF am 15. April um 20.15 Uhr

Der Link zur Serie:
https://www.zdf.de/filme/herzkino/ella-schoen—das-ding-mit-der-liebe-100.html

Menschen mit geistiger Behinderung und die Demenz

D E M E N Z 
Themenabend am 17. Mai 2018 bei der Lebenshilfe München

2018 ist die Fachtagung der Lebenshilfe München der ‚Demenz‘ gewidmet. 2016 stand die ‚Pränatale Diagnostik und Behinderung‘ im Blickpunkt und 2017 das Thema FASD (‚Fetale Alkoholspektrumsstörung), der (Nicht-) Konsum von Alkohol in der Schwangerschaft. Es waren immer Themen, die im öffentlichen Bewusstsein weitgehend ausgeblendet werden. Bei Demenz ist das anders, doch ist die Situation bei Menschen mit geistiger Behinderung eine andere.

Bei Menschen mit geistiger Behinderung ist eine Erkrankung an Demenz keine Ausnahme, sondern eher die Regel, vor allem bei Menschen mit Down-Syndrom. „Durch die Lokalisation eines der wichtigsten Alzheimer-Gene auf Chromosom 21 haben diese Menschen ein extrem hohes Risiko früh an der Alzheimer-Krankheit zu erkranken“, heißt es im Flyer zum Themenabend. Auch sind die Betroffenen mit 50 bis 55 Jahren deutlich jünger und der Verlauf intensiver mit dem Abbau von alltagspraktischen Fähigkeiten, Gedächtnisverlust, herausforderndes Verhalten, Aggression, Depression und Gangunsicherheit.

Geschäftsführer Peter Puhlmann von der Lebenshilfe München: „Dabei ist eine Demenz gerade im Anfangsstadium sehr schwer greifbar. Die Menschen überspielen ihre Schwächen und können sie eine gewisse Zeit vor ihrer Umwelt verbergen. Das gilt auch bei Menschen mit geistiger Behinderung.“  

Feierlicher Auftakt ins Jubiläumsjahr- „40 Jahre OBA Gott sei Dank!“

Einen feierlichen, ökumenischen Gedenk- und Dankgottesdienst in Maria-Hilf hat die OBA der Lebenshilfe München zusammen mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern, Angehörigen und Freunden der OBA gefeiert. Herr Pfarrer Schlosser, Herr Pfarrer Wohlfarth und Frau Kaukal fanden schöne Worte und Rituale um die große Dankbarkeit für die vergangenen 40 Jahre zum Ausdruck zu bringen und denjenigen zu gedenken, die schon verstorben sind.

Die Fürbitten wurden vorgetragen von Vertretern der OBA, der Angehörigen und der stellvertretenden Landrätin Frau Annette Ganssmüller-Maluche.

Text & Fotos: OBA, Lebenshilfe München

Das neue L.I.E.S.-Heft ist da!

U E B E R  –  G A E N G E
ein Schwerpunktthema mit vielen Facetten.

Das Leben jedes Menschen ist voll von Umbrüchen und Neuanfängen, somit also auch von Übergängen. Dazu gehören die leisen Annäherungen, wie sie Frau A. erlebt hat, die Hilfe brauchte, damit sie ihre viel zu früh geborene Tochter annehmen konnte. Es gibt unausweichliche Einschnitte, die einem keine Zeit lassen, mit der neuen Situation zurechtzukommen.

Margret Meyer-Brauns hat das beim Tod ihres Sohnes erfahren müssen. Planbar, aber oft mit großen Schwierigkeiten verbunden, sind Übergänge wie die Wahl der richtigen Schule, des Arbeitsplatzes oder der Auszug aus dem Elternhaus. In all den Texten, die im Schwerpunktteil zusammengestellt sind, wird eines jedenfalls deutlich: Oft sind große Anstrengungen und Kompromisse nötig, um für Menschen mit Behinderung und ihre Familien neue Wege zu eröffnen oder Perspektiven zu schaffen.

Wer einen Übergang gut gestalten will, kann zum Beispiel eine persönliche Zukunftskonferenz veranstalten. Sie kann hilfreich sein, sich neu zu orientieren, Ressourcen und Möglichkeiten überhaupt erst einmal in Betracht zu ziehen. Grundsätzlich ist eine gute Vorbereitung auf einen nächsten Schritt natürlich wünschenswert, aber leider nicht immer machbar. Lassen Sie sich deshalb überraschen von diesen besonderen „Übergängen“, die natürlich nur einen Ausschnitt aus der großen Vielfalt der individuellen Lebenserfahrungen zeigen.

A U S Z E I T  planen

Weiter geht es im Themenspektrum des aktuellen L.I.E.S.-Heftes mit der Planung einer Auszeit, denn spätestens im Frühjahr stellt sich für viele Familien die Frage: „Wohin in der Ferien?“ Auf den Seiten 57-59 dieser Ausgabe finden Sie interessante Angebote und Vorschläge für Familien, die Kinder mit und ohne Behinderung haben.

Ebenfalls im Panorama-Teil zu finden: Die Kinderneurologie-Hilfe der Inneren Mission in München. Sie bietet kompetente Beratung für Kinder und Jugendliche mit erworbenen Hirnschädigungen.

Informativ und wichtig für Eltern von Schulkindern und Jugendlichen ist im Rechtsdienst ein Text, der die rechtliche Lage bezüglich der „Übernahme von Fahrtkosten“ zur Schule erklärt. In einem weiteren Artikel wird der „Anspruch auf Grundsicherung“ für Menschen mit Behinderung, die in den Berufsbildungsbereich einer Werkstatt aufgenommen wurden, erläutert.

Ausbildung bei der Lebenshilfe München

Mit 370 fest angestellten Mitarbeitern und 500 ehrenamtlichen Kräften ist die Lebenshilfe München auch ein Arbeitgeber und ebenso ein Ausbildungsbetrieb. Jetzt haben sich fünf Auszubildende für den Beruf des Heilerziehungspflegers (HeP) der ‚Lebenshilfe Wohnen GmbH‘ und ihre Mentoren (siehe Bericht) zu einem ersten Schüler- und Auszubildendentag getroffen, um Erwartungen, Ziele und Perspektiven miteinander abzustimmen. Mit dabei war auch Bereichsleiter René Pfeifer. Für ihn ist eine gut strukturierte und fachlich hochwertige Ausbildung wichtig und ein entscheidender Zukunftsfaktor.

„Nur so, wenn wir den jungen Menschen eine berufliche Perspektive und ein gutes Umfeld bieten, werden wir dem Fachkräftemangel der nächsten Jahre begegnen können. Deswegen ist es Ziel und Aufgabe der Lebenshilfe Wohnen GmbH ein verlässlicher Partner für die SchülerInnen und Schulen zu sein.“  

Stadtrat bei der Lebenshilfe in Unterschleißheim

Bürgermeister Christoph Böck und Altlandrätin Johanna Rumschöttel zu Besuch bei der Lebenshilfe-Wohngruppe in Unterschleißheim

Das neue Zuhause der Lebenshilfe-Wohngruppe ‚Willinger Weg‘ in einem Seniorenzentrum des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Unterschleißheim, gestaltet sich immer mehr zu einem Glücksfall. Um sich selbst ein Bild zu machen, besuchten der 1. Bürgermeister Christoph Böck und der 2. Bürgermeister Stefan Krimmer die Einrichtung im vierten Stock des „Haus am Valentinspark“. Begleitet wurden sie von einigen Stadträten, sowie der Senioren und Behindertenbeauftragten von Unterschleißheim. Auch Astrid Filtz, Einrichtungsleitung des Pflege- und Seniorenzentrum Haus am Valentinspark, war neugierig auf die neuen Bewohner in dem Komplex und ihr Zusammenleben.  

40 Jahre OBA – Gott sei Dank

(gsp) Am 16. März feiert die Lebenshilfe München unter dem Motto „40 Jahre OBA – Gott sei Dank!“ einen Gottesdienst. Teilnehmer, Ehrenamtliche und Angehörige der OBA gestalten die Feier gemeinsam mit Pfarrer Schlosser und Pfarrer Wohlfahrt in der „Maria-Hilf-Kirche in der Au“, Mariahilfplatz 42 in München ab 19.00 Uhr. Anlässlich der Feierlichkeit haben wir einen Beitrag vom Sommer 2017eingestellt.

Aufbruch und Umbruch 

Die Jahre von 1975 bis 1980 waren Aufbruch- und Umbruchjahre bei der Lebenshilfe München. Das Ringen um die gesellschaftliche Anerkennung und die Förderung von Menschen mit Behinderung hatte 15 Jahre nach Gründung des Elternvereins viel angestoßen und bewirkt.

So entstanden in München erste Einrichtungen der Frühförderung und die Lebenshilfe-Werkstätten (ab 1975), die erste Wohnstätte wurde in der Hofbauernstraße eingeweiht (1978) und auch die Offene Behindertenarbeit ist seit 1977/78 fester Bestandteil der Arbeit für Menschen mit geistiger Behinderung.  

Ein Salut für die Lebenshilfe München

(gsp) Ein Salutschuss der Böllerschützen ist eine Ehrenbezeugung zu besonderen Anlässen etwa ein Salut bei runden Geburtstagen oder bei kirchlichen Festen. Auch wenn die Bundeskanzlerin oder der Ministerpräsident zu Besuch im Festzelt der Gemeinde ist, schießen die Truderinger Böllerschützen ihren Salut. Mit einer Spende von 1000 Euro für die Interdisziplinäre Frühförderung München/ Feldkirchen haben sie jetzt einen Salut für die Lebenshilfe München gegeben.

Claudia Bihlmayer (l.) und Peter Puhlmann bedanken sich bei den ‚Original Truderinger Böllerschützen‘ für die Spende von 1000 Euro. Im Bild Christine Niedermeier vom Vorstand und Monika Fischer (r.) von der Stadtteilhilfe, die Teil des Vereins der Böllerschützen ist. – Foto: Volkmar Korsch

Beim Salut müssen alle im Gleichklang sein

„Ein Salutschuss ist dabei die schwerste Disziplin, denn alle müssen zur gleichen Zeit feuern“, erklärt Christine Niedermeier, die seit 1990, seit Gründung des Vereins, mit dabei ist. Seit 1993 darf sie selbst mit dem Handböller feuern und das ist nicht selbstverständlich. „Frauen blieben nämlich ursprünglich bei den Böllerschützen außen vor. Das haben wir kurzerhand in einer Mitgliederversammlung geändert“, und damit ist ‚die neue Zeit‘ auch bei den Böllerschützen angekommen, zumindest in München-Trudering.

10 Prozent werden gespendet

Ein aktives Vereinsleben mit 257 Mitgliedern weckte den Wunsch, sich auch gemeinnützig zu betätigen. Dazu gründete der Verein vor drei Jahren eine eigene Stadtteilhilfe, der Monika Fischer vorsteht. „Unsere Einnahmen erzielen wir bei Veranstaltungen, wie etwa unser Schlachtschüssel- oder Kesselfleischessen und aus Spenden. 10 Prozent unserer Einnahmen geben wir dann als Spende weiter, wie jetzt der Lebenshilfe München“, erzählt sie.

Das Spenden ist gar nicht so einfach

Dabei ist das Spenden gar nicht so einfach, wie die Böllerschützen erfahren mussten. „Als gemeinnütziger Verein kann man ’nicht einfach so‘ jemanden Bedürftigen Geld zukommen lassen. Die betreffende Person muss dazu anspruchsberechtigt sein und auch beim Bezug von Sozialleistungen ist das ein schwieriges Feld,“ erklärt der Kassier des Vereins, Michael Schmidt. So habe man die letzten Jahre in Senioreneinrichtungen und Kindergärten mit ‚Geschenkpaketen‘ geholfen und freut sich, jetzt auch was für die Lebenshilfe tun zu können.

Was leistet eine Frühförderung eigentlich?

Geschäftsführer Peter Puhlmann und Pädagogin Claudia Bihlmayer geben einen Einblick in die Arbeit der Frühförderung, die interessiert aufgenommen wird. Denn keiner der Schützen war bisher in der Einrichtung und hatte eine konkrete Vorstellung davon, was eine Frühförderung so leistet. Ganz allgemein aber, ist sich Einrichtungsleiterin Maria-Anna Link sicher, „ ist die inzwischen gesetzlich verankerte Aufgabe der Früherkennung und Frühförderung in der Gesellschaft angekommen.“

700 Münchner Familien wird geholfen

Dabei konzentriert sich die Arbeit nicht so sehr auf die Einrichtung, sondern bis zu 80 Prozent der Betreuung finden ‚außer Haus‘ statt, direkt bei den Eltern oder in Kindergärten. Dennoch ist die Frühfördereinrichtung der Lebenshilfe München in Feldkirchen gut besucht und ihre 36 Mitarbeiter stark gefordert. Insgesamt sind in und um München 100 MitarbeiterInnen der Lebenshilfe München für die Frühförderung unterwegs. Sie betreuen 700 Kinder und ihre Familien an vier Standorten, meist aber mobil in den Kindergärten oder direkt bei den Familien zuhause.

Eine Behinderung ist nicht immer gleich sichtbar

Claudia Bihlmayer gibt einen kurzen Einblick in die vielfältige Welt der Frühförderung. „Bei Bedarf betreuen wir von der Geburt an – vor allem bei Frühchen – bis in das Schulalter. Häufig aber merkt man erst mit zeitlicher Verzögerung, dass das Kind vermehrt Hilfe für eine gute Entwicklung braucht. Und die geschieht natürlich interdisziplinär, es wirken Ärzte, Pädagogen, Therapeuten und Psychologen zusammen – gemeinsam für das Wohl des Kindes. Dieser ganzheitliche Blick auf das Leben des Kindes ist es, der die Arbeit der Frühförderung so besonders und unerlässlich macht. Mit ihrer ganzheitlichen Hilfe verbessert Frühförderung nicht nur die gegenwärtige Situation eines Kindes, sie trägt insbesondere auch zu besseren Zukunftsperspektiven bei, zu einem Leben ohne Benachteiligung.“

Die Truderinger Böllerschützen sind gut vernetzt

Den Vorstand der Truderinger Böllerschützen freut es, dass ihre Spende an die Lebenshilfe München so einem direkten und praktischen Nutzen findet. Selbst ist der Verein mit etlichen Veranstaltungen und Kontakten von der Nordsee bis in die Alpen gut vernetzt und steht für gesellschaftliche Teilhabe. Ein Wunsch, der auch die Kinder der Frühförderung auf ihren Lebensweg begleitet. Volkmar Korsch, der ‚Mann für die Presse‘ bei den Original Truderinger Böllerschützen, sorgt mit seinen Berichten und einer kleinen Zeitung für die nötige Öffentlichkeitsarbeit.

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